Vitalpilz Igelstachelbart – Hericium erinaceus – Affenkopfpilz

Ein Vitalpilz der besonderen Art

Der Vitalpilz Hericium erinaceus wird wegen seines Äußeren auch Igelstachelbart genannt. Die Chinesen nennen ihn Affenkopfpilz, denn das zottelige Aussehen dieses Pilzes erinnert an in China vorkommende Affen, die so behaart sind, dass man kein Gesicht erkennen kann.

Der Hericium Vitalpilz kommt auch in unseren Wäldern vor. Als Speisepilz ist er durchaus wohlschmeckend und enthält mehr als 32 Aromastoffe, deren Komposition einen Geschmack hervorruft, der an Meeresfrüchte erinnert und außerdem zitrus- aber auch kokosähnliche Anteile besitzt. In China wurde der Vitalpilz Hericium früher den Kaisern anstelle von Gold als Tribut dargebracht. Der Igelstachelbart ist selten, weil er als Wundparasit zum Wachstum sehr alte, abgestorbene Laubbäumen braucht. Er wächst bevorzugt in Wäldern mit einer feuchten Bodenschicht. In Deutschland trifft man den Igelstachelbart sehr zerstreut an und zwar in allen Bundesländern in denen es Wälder mit alten Buchenbeständen und Totholz gibt. Interessant ist der Igelstachelbart nicht nur wegen seiner geschmacklichen Eigenschaften, sondern vor allem auch wegen seiner Heileigenschaften.

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Hericium erinaceus: der Affenkopfpilz

Kurzbeschreibung der medizinischen Wirkung:

  •  Zur Pflege und Behandlung des gesamten Magendarmtraktes
  • Zur Behandlung von Krebserkrankungen der Speiseröhre und der Verdauungsorgane
  • Zur unterstützenden Behandlung neurodegenerativer Erkrankung, wie Alzheimer – Parkinson und Neuropathien
  • Immunstimulation

Der Hericium Vitalpilz und seine Bedeutung in der Naturheilkunde

In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Hericium gut für die fünf Organe Niere, Leber, Milz, Herz und Magen. Der Pilz gehört zu weiteren ausgewählten Arten, die in der Mykotherapie als Vitalpilze, Heilpilze, Medizinalpilze oder auch als Gesundheitspilze bezeichnet werden. Er unterstützt nachhaltig die Verdauung, dient der allgemeinen Stärkung, gibt Lebenskraft und beugt Krebserkrankungen vor.

Tatsächlich ist das Wirkungspotenzial des Affenkopfpilzes im gesamten Verdauungssystem erheblich. Der Vitalpilz Hericium reguliert die Verdauung und wirkt beruhigend. Er trägt wesentlich zum Wiederaufbau einer geschädigten Schleimhaut im Magen, Darm und der Speiseröhre bei, behebt Störungen der Darmflora und hilft bei Übersäuerung oder Sodbrennen.

Klinische Studien haben gezeigt, dass der Heilpilz Hericium durchaus erfolgreich bei allen Entzündungen und Geschwüren, Colitis ulcerosa , Morbus Crohn und bei Krebserkrankungen im Verdauungstrakt, also Speiseröhrenkrebs, Magenkrebs, Kolonkarzinomen und Bauchspeicheldrüsenkrebs eingesetzt werden kann.

Die Antitumorwirkung des Heilpilzes Hericium wird den enthaltenen Polysacchariden und Polypeptiden und ihrer immunstimulierenden Wirkung zugeschrieben. Es konnten auch antimikrobielle Wirkstoffe nachgewiesen werden, die beispielsweise das Bakterium Helicobacter pylori hemmen, welches für die Entstehung von Magengeschwüren und Magenkrebs verantwortlich gemacht wird. Die enthaltenen „Erinacin(e)“ stimulieren den Nervenwachstumsfaktor und begünstigen so die Regeneration und das Wachstum von Nervenzellen und Nervenfasern. Dies kann bei innerer Unruhe, Nervenerkrankungen und bei der Alzheimer Krankheit von Nutzen sein und die Regeneration peripherer Nerven bei neuronalen Erkrankungen und Polyneuropathie unterstützen. Nach einigen Wochen der Einnahme wirkt der Hericium Pilz ausgleichend und harmonisierend und kann Angstzustände, Depressionen, Wechseljahresbeschwerden und insbesondere Schlafstörungen lindern. Studien berichten von einer stimmungsaufhellenden Wirkung der Presssäfte des Pilzes. Da die Bauchgegend mit über 100 Millionen Nervenzellen die größte Ansammlung von Nervenzellen außerhalb des Gehirns darstellt, wird verständlich warum der Heilpilz Hericium so positive Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt besitzt.

Der Vitalpilz entfaltet aber noch viele andere Wirkungen. Er hilft bei Infektionen, bei Asthma, Allergien und bei Neurodermitis. Man sollte den Vitalpilz Hericium und daraus hergestellte Produkte vorzugsweise als zertifiziertes Produkt aus biologischem Anbau erwerben um Schadstoffbelastungen auszuschließen.

Durchschnittliche Zusammensetzung und Nährwerte von 100 g Trockenmasse:

Brennwert/Kalorien: 375
Eiweiß/Protein, g/100g: 20,46
Fett, g/100g:Davon gesättigte Fettsäuren, g/100g :Davon ungesättigte Fettsäuren,g/100g : 5,06 – 0,76 – 1,85
Kohlenhydrate, g/100g: 61,80
Ballaststoffe, g/100g: 39,20
Vitamin B1 (Thiamin), mg/100g: 0,16
Vitamin B2 (Riboflavin), mg/100g: 2,26
Vitamin B3 (Niacin), mg/100g: 11,80
Vitamin B5 (Panthothensäure) , mg/100g: 7,40
Vitamin D, ug/100g: 57
Kupfer,  mg/100g: 1,66
Eisen,  mg/100g: 6,0
Selen, mg/100g 0,09
Kalzium, mg/100g: 8
Kalium, mg/100g: 2700

Tabelle aus: Stamets, Paul:Mycelium Running: How Mushrooms Can Help Save the World; Speed Press Berkely 2005, S: 202-203

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Zhuang C. et al. (2009) Anti-dementia substance from Hericium erinaceum and Method of Extraction. United States Patent Application Publication. US 2009/0274720 A1

Über den Autor

Literatur:

Guthmann (2020) – Heilende Pilze die Arten der Welt, 2. Aufl. Quelle Meyer Verlag

Kappl, Rebensburg (2020) Gesund mit Heilpilzen, Riva Verlag, München

Eisenhut R. et al. (1995) Untersuchungen über ernährungsphysiologisch wertvolle Inhaltsstoffe (Mineralstoffe, Aminosäuren, Aromastoffe) von Hericium erinaceus (Bull.: Fr.) Pers., Gartenbauwissenschaft 60(5): 212 – 218

Fujiwara M. et. al. (2006) Neuroprotective Effect of Hericium erinaceum, Foods and Food Ingredients J. Jpn., Vol. 211(2)

Kawagishi H. et al. (1994) Erinacines A, B and C, strong stimulators of nerve growth factor (NGF) synthesis from the mycelia of Hericium erinaceum, Tetrahedron Lett, 35: 1569 – 1572.

Kawagishi H. et al. (2008) Compounds for dementia from Hericium erinaceum, Drugs of the Future 33(2): 149 – 155

Kim D. M. et al. (2000) Isolation of Antimicrobial Substances form Hericium erinaceum, Mycobiology 28(1): 33 – 38

Nagano M. et al. (2010) Reduction of depression and anxiety by 4 weeks Hericium erinaceus intake. Biomed Res., 31(4): 231 – 237

Schu P. (1985) Isolierung und Charakterisierung von Antibiotika aus Hericium ramosum (Bull. ex Meat) Letellier (Basidiomycetes), Diplomarbeit, Universität Kaiserslautern