Ein starkes Immunsystem mit Pilzen
Die Bedeutung des Immunsystems
Ein starkes Immunsystem ist Grundvoraussetzung um langfristig gesund zu bleiben und sich gegen äußere, aber auch innere Einflüsse schützen zu können. Denn die Gesundheit steht über allem. Daher braucht es ein starkes Immunsystem, welches sich auch gegen einen neuartigen Virus, gegen den es noch keine körpereigenen Abwehrkräfte gibt, behaupten zu können. Um das Immunsystem zu stärken, die Gesundheit zu schützen und das Wohlbefinden zu erhalten, spielt die Lebensweise eine große Rolle.
Gesunde Ernährung, zu der auch Pilze gehören, sowie die körperliche Fitness stärken und unterstützen unsere Gesundheit. Um den Zusammenhang zwischen Pilzen den sogenannten Vitalpilzen und die Wirkung auf das Immunsystem zu erörtern, muss man verstehen was ein Virus überhaupt ist.
Wissenswertes über Viren
Viren sind Grenzformen des Lebendigen. Um ein vielfaches winziger als Zellen, üben Viren seit Urzeiten einen maßgeblichen Einfluss auf alle Lebensformen aus.
Aber was sind Viren überhaupt?
Alles Lebendige zeichnet sich durch fünf grundlegende Eigenschaften aus: Lebewesen pflanzen sich fort und vermehren sich. Sie haben einen Stoffwechsel, d.h. sie setzen chemische Stoffe um, entwickeln sich und wachsen. Sie bewegen sich und reagieren auf Reize. Ebenso wie die unbelebte Natur sind Lebewesen aus einer Vielzahl verschiedener Atome aufgebaut. Sie können daraus in ihrem Stoffwechsel eine ganze Reihe spezieller chemisch-organischer Verbindungen, die so in der unbelebten Natur nicht vorkommen aufbauen. Dazu gehören Kohlenhydrate (Zuckerverbindungen), Proteine, Fette und die Nucleinsäuren der Erbinformation. All diese Prozesse werden von der Erbinformation gesteuert. In lebenden Zellen arbeiten also verschiedene Verbindungen in exakt gesteuerter Weise so zusammen, dass die fünf oben genannten Eigenschaften auftreten. Losgelöst aus dem ordnenden Verband der Zelle sind die das System aufbauenden Verbindungen leblos. In der lebenden Zelle laufen eine Vielzahl von Prozessen minutiös aufeinander abgestimmt ab. Wird dieses System über ein gewisses Maß hinaus gestört, stirbt die Zelle und kann erst einmal erloschen nicht wieder zum Leben erweckt werden.
Warum diese einführenden, zugegebenermaßen nicht ganz einfachen Erläuterungen zum Thema Pilze zur Stärkung des Immunsystems?
Weil Viren keine Zellen sind. Viren sind kleine Programme, nur dazu da, sich selber zu vervielfachen. Sie sind Stücke von Erbinformation, vergleichsweise überschaubarer Größe, die in einer Transporthülle stecken. Sie verfügen weder über eigene Organe noch über einen eigenen Stoffwechsel. Sie können sich nicht zielgerichtet bewegen und sie wachsen auch nicht. Ohne eine lebende Wirtszelle sind sie tote Partikel. Sie brauchen eine lebende Zelle, um deren Funktionen und Ressourcen zu nutzen. Sie vermehren sich auf deren Kosten und stellen (weitgehend) identische Kopien ihrer selbst her. Da es bei diesem Prozess zu Fehlern kommen kann, die das Virus besser oder auch schlechter an den Wirt anpassen, unterliegen sie außerdem der Evolution, ein Umstand auf den wir später noch einmal zurückkommen werden. Außerdem sind sie aus den gleichen komplexen organischen Verbindungen aufgebaut wie ihre Wirtszellen. Diese Eigenschaften teilen sie mit dem Lebendigen. Ohne ihre Wirtszellen sind Viren komplexe aber tote organische Strukturen, also keine Lebewesen. Mit größter Wahrscheinlichkeit entstiegen sie zusammen mit den allerersten Zellen der Ursuppe d. h. alles Lebendige ist von Beginn an untrennbar mit den „Viren“ verbunden.
Grenzformen des Lebendigen
Viren infizieren alles Lebendige, also Bakterien und alle Lebewesen die aus Zellen aufgebaut sind, d.h. Pflanzen und Tiere und damit auch den Menschen. Der einzige Zweck dieser Grenzgänger besteht darin, in möglichst großer Zahl und Effizienz identische Kopien ihrer selbst herzustellen. Dazu benutzen Viren eine ganze Klaviatur verschiedener Verfahren, die aufs engste mit den Vorgängen der Wirtszellen verbunden sind.
Die Anpassung reicht sogar so weit, dass einige Viren ihr Programm dauerhaft in das Erbmaterial ihres Wirtes integrieren. Derart werden sie als stiller Passagier quasi unbemerkt bei jeder Zellteilung weitergetragen und mit vermehrt und zeigen dann nur ab und an ihre normale Vermehrung, die zu einer Zerstörung der Zellen führt. So bleiben beispielsweise Herpesviren lebenslang, meist ohne weitere Erscheinungen im Körper und treten nur hin und wieder durch unangenehme Lippenbläschen in Erscheinung.
Wie moderne Forschungen zeigen, ist ein nicht geringer Teil der Erbinformation aller Lebewesen viralen Ursprungs, wurde dauerhaft integriert und übt wichtige Funktionen innerhalb der Zellen aus. Nach den Grundregeln der Evolution ist die Triebkraft dieser Prozesse eine immer bessere Anpassung allen Lebenden an die vorgefundenen Umstände. Je besser die Anpassung, umso erfolgreicher wird sich ein Lebewesen vermehren oder andernfalls über kurz oder lang aussterben. Auf Ebene der Erbinformation spielen dabei Viren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Es mag den Leser verwundern, aber in dieser Weise haben alle Lebewesen den Viren auch einiges zu verdanken.
Die Natur kennt kein gut oder schlecht und bringt letztlich alles in Fließgleichgewichte. Gibt es viele kleine Fische im Teich, werden sich die vorhandenen Hechte so lange prächtig vermehren bis die Nahrung nicht mehr ausreicht, sie schwach werden und sterben, wodurch sich die anderen Fische wieder gut vermehren können und der Zyklus von neuem beginnt. Das einzige Wesen, dass diese Regeln massiv stört, sind wir selber und müssen uns von Zeit zu Zeit von den kleinen und allerkleinsten „Störenfrieden“ eines Besseren belehren lassen.
Aufbau von Viren
In den vorherigen Abschnitten habe ich bereits einiges zur Stellung und Funktion der Viren im Stammbaum des Lebens erzählt. Nun möchte ich näher auf diese „Grenzformen des Lebendigen“ eingehen. Viren sind wie ihre Wirte aus Aminosäuren und Fetten aufgebaut. Sie teilen sich mit diesen außerdem die Grundbausteine der Erbinformation.
Alle Zellen egal ob tierischen oder pflanzlichen Ursprungs und die deutlich anders aufgebauten Bakterien werden von Viren befallen. Hierzu müssen die Viren ihre Erbinformation in die Wirtszelle einschleusen. Diesem Vorgang geht bei tierischen Zellen die Anheftung an spezielle Rezeptoren voraus.
Alle Zellen tragen Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, die dazu dienen Signale oder Stoffe mit der Umgebung auszutauschen. Manche Rezeptoren sind typisch für bestimmte Gewebe im Organismus. Aus diesem Grund befallen einige Virenarten auch nur bestimmte Organe oder spezielle Zellen (Gewebe). Viren tragen auf ihrer Oberfläche Strukturen, die wie Schlüssel in das Rezeptoren-Schloss passen.
Im Anschluss daran wird der Viruspartikel über zelleigene Prozesse aktiv ins Innere geschleust. Dort angekommen entlässt es seine Erbinformation und unterstellt im weiteren Verlauf alle zellulären Prozesse seiner Kontrolle, mit dem ausschließlichen Ziel der maximalen Produktion neuer Viruspartikel. Unter dem Elektronenmikroskop zeigen sich die winzigen Viruspartikel, die noch mehrere hundertmal kleiner sind als Bakterien oft als kugel – oder stäbchenförmige Körper, denen als Bauprinzip einfache geometrische Strukturen zugrunde liegen. Konzentrierte Virenlösungen bilden aufgrund der regelmäßigen Strukturen sogar Kristalle.
Im einfachsten Fall wird die genetische Information des Virus von einer Eiweißhülle ummantelt. Einige Viren, wie z. B. das Coronavirus werden nach außen zusätzlich durch eine mit Eiweißen durchsetzen Lipidhülle abgegrenzt, man bezeichnet sie deshalb auch als „behüllte“ Viren. Alle Komponenten aus denen ein Virus aufgebaut ist, werden von der gekaperten Wirtszelle produziert.
Durch die Produktion von tausenden Viruspartikeln wird die Wirtszelle völlig erschöpft, stirbt und platzt auf, wodurch die Viren freigesetzt werden. Die Freisetzung kann aber auch erfolgen, indem sich Viren an der Zellwand anordnen und unter Umhüllung mit der Zellmembran der Wirtszelle schließlich nach außen freigesetzt werden, bereit weitere Zellen zu infizieren. Angesichts der Tatsache, dass jede infizierte Zelle schließlich einige tausend neue Viren freisetzt, die wiederum neue Zellen infizieren, wird schnell klar warum eine virale Infektion den Infizierten zunächst völlig überrollt, ehe er mit zeitlichem Verzug seine Verteidigung in Stellung bringen kann.
Infektionswege von Viren
Derzeit sind etwa 3000 verschiedene Virus-Arten bekannt. Die von Viren hervorgerufenen Krankheiten sind für den Menschen von gewaltiger Bedeutung und waren oftmals Wendepunkte in seiner Geschichte. Beispielsweise sind sie dafür mitverantwortlich, dass es den oftmals zahlenmäßig weit unterlegenen Invasoren aus Europa gelang, die Völker Nord- und Südamerikas zu unterwerfen.
Sie hatten als blinde Passagiere Viren mit im Gepäck, die sich für die daran nicht angepasste Bevölkerung als viel schlimmer erwiesen, als jede Waffe. Besonders verheerend wirken sich Viren aus, wenn sie auf eine Bevölkerung treffen, die bisher noch keinerlei Kontakt mit ihnen hatten. Häufig geschieht dies auch dadurch, dass es einem Virus zunächst durch verschiedene Veränderungen seines Erbgutes gelingt sich einem neuen Wirt anzupassen, also von einer (Tier-) Art auf den Menschen überzuspringen, wie dies unter anderem bei SARS Cov-2 der Fall war.
Der Mensch hat neben seiner eigenen Art nur einen ebenbürtigen Gegner, der in der Lage ist, ihm empfindliche Wunden beizubringen und von Zeit zu Zeit, seinen Allmachtsphantasien ein abruptes Ende zu setzen.
Viren haben eine Vielzahl von Wegen gefunden mit uns in Kontakt zu kommen. Der wohl wirkungsvollste ist die sogenannte Tröpfcheninfektion über die Luft. Sogar beim normalen Ausatmen entstehen mikroskopisch kleine Tröpfchen, deren Reichweite allerdings begrenzt ist. Beim Sprechen und mit steigender Tendenz beim Niesen oder Husten steigt das Risiko, außerdem mit zunehmender Nähe zum Erkrankten, sie sinkt aber, je weiter entfernt man von diesem ist. Voraussetzung für eine Infektion ist aber in jedem Fall, dass Tröpfchen mit darin enthaltenen Viruspartikeln auf die Schleimhäute von Augen, Mund oder Nase gelangen oder eingeatmet werden. Vor diesem Hintergrund wird die Regelung einen Abstand von mindestens 1,5 m zu potentiell Infizierten einzuhalten verständlich. Infizierte können durch Tragen eines Mundschutzes die Verbreitung von Tröpfchen und damit die Ansteckung anderer zumindest vermindern. Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft schützen aber einfache Mundmasken nicht vor einer Infektion.
Sehr kleine Tröpfchen oder durch Verdunstung entstandene Tröpfchenkerne halten sich deutlich länger in der Luft könnten dann theoretisch auch viele Meter weit vom Entstehungsort entfernt zu einer Infektion führen. Man spricht dann von einer aerogenen Übertragung, wobei die Übergänge zur Tröpfcheninfektion fließend sind und das Risiko in jedem Fall mit der Entfernung zum Infektionsherd deutlich abnimmt. Wahrscheinlich spielt auch die Anzahl der Viruspartikel mit denen ein Mensch in Berührung kommt eine Rolle, ob eine Erkrankung auftritt und ist außerdem mitbestimmend für deren Intensität. Ein weiterer Übertragungsweg betrifft die sogenannte Schmierinfektion. Dabei werden Viren durch Berührung kontaminierter Oberflächen oder direkten Kontakt von Haut oder Schleimhäuten eines Infizierten übertragen.
Von besonderer Bedeutung sind dabei unsere Hände, die ständig im Kontakt mit der Außenwelt stehen. Deshalb ist die gründliche Reinigung der Hände so wichtig. Im Falle des neuartigen Coronavirus (SARS-Cov2) genügt dafür herkömmliche Seife, da diese die Eiweißfetthülle des behüllten Virus auflöst. Zusätzlich können Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis angewendet werden. Trotzdem sollte man es so weit als möglich unterlassen mit den Händen die empfindlichen Schleimhäute von Mund, Nase und Auge zu berühren.
Einige Viren, werden auch durch blutsaugende Insekten übertragen.
Die natürliche Immunantwort des Körpers auf eine virale Infektion
Kommt es trotz aller Bemühungen sich vor Viren zu schützen zu einer Infektion, tritt die körpereigene Abwehr auf den Plan. Seit Urzeiten herrscht ein nie endender Wettbewerb zwischen dem Menschen und Krankheitserregern wobei sich keine Seite auf Dauer durchsetzen kann, da letztendlich alles miteinander verbunden ist und voneinander abhängt. Im günstigsten Fall kommt es zu einer friedlichen Koexistenz oder sogar einem Zusammenleben zum gegenseitigen Nutzen. Viren und das menschliche Immunsystem stehen im ständigen Wettbewerb und sind und waren damit Triebfedern der Evolution. Diejenigen Individuen, die sich schnell und wirkungsvoll auf die Krankheitserreger einstellen können, überleben und geben die zugrundeliegenden Eigenschaften an ihre Nachkommen weiter.
Die Vorgänge der Immunantwort sind äußerst komplex und noch längst nicht exakt verstanden. Die Immunreaktion muss schnell und gründlich sein, andererseits soll es zu keiner fatalen Überreaktion kommen. Stark vereinfacht läuft die Abwehr eines Virus mit dem der Betroffene noch nie zuvor in Kontakt gekommen ist wie folgt ab. Zunächst tritt die angeborene (unspezifische) Immunantwort auf den Plan. Dabei spielen neben besonderen Zellen (zelluläre Immunantwort) auch spezielle Proteine eine Rolle. Da diese Proteine im Blutserum gelöst sind, spricht man auch von humoraler Immunantwort (lat. Umor = Flüssigkeit).
Besondere Abwehrzellen des Immunsystems, beispielsweise Makrophagen (Fresszellen), erkennen körperfremde Strukturen, sogenannte Antigene auf der Oberfläche von Viren. Sie nehmen die Viren in sich auf, zerlegen sie und präsentieren die Antigene auf ihrer Oberfläche. Man spricht deshalb auch von „antigenpräsentierenden Zellen“.
Dadurch werden weitere Immunzellen des spezifischen Immunsystems aktiviert, beispielsweise T-Zellen (Lymphozyten) und im weiteren Verlauf B-Zellen. Beide Immunzellen gehören zur spezifischen Immunantwort. Nach vielfältigen Differenzierungsschritten bei denen auch die Lymphknoten und das Lymphsystem eine Rolle spielen, liegen schließlich sogenannte Killer T-Zellen vor, die fremde Antigene auf der Oberfläche infizierter Zellen erkennen und die befallenen Zellen abtöten, wodurch die Virusvermehrung eingedämmt wird.
Eine weitere Gruppe von T-Zellen, die sogenannten Helfer T-Zellen produzieren besondere Proteine (Zellbotenstoffe wie Lymphokine und Interleukine) die nachfolgend sowohl für eine wirksame Antikörperproduktion in den abgewandelten B-Zellen (B-Lymphozyten) als auch für die Funktion und Aktivität der Killer T-Zellen und weiterer Immunzellen gebraucht werden. Die in den B-Plasmazellen gebildeten Antikörper (Immunglobuline) binden mit hoher Sensitivität an spezielle Proteine der Virushülle (Antigene) und blockieren so verschiedene Vorgänge des Vermehrungszyklus. Derart unschädlich gemachte Viruspartikel werden schließlich durch besondere Fresszellen (Phagozyten) eliminiert.
Im Verlauf dieser Prozesse kommt es außerdem zur Freisetzung von Entzündungsmediatoren, die zu Fieber, Schwellungen, Schmerzen und eingeschränkter Gewebefunktion führen. Die Aktivierung und Vermehrung der Lymphozyten führt oft zu einer Vergrößerung der Lymphknoten.
Im Zuge einer Infektion bilden sich außerdem sogenannte B- oder T-Gedächtniszellen. Sie versetzen das Immunsystem in die Lage sich an fremde Oberflächenstrukturen zu erinnern, so dass der Körper bei einem erneuten Kontakt mit dem gleichen Krankheitserreger rasch reagieren kann und es gar nicht erst zum Ausbruch einer Erkrankung kommt. Der Körper ist gegen diesen Krankheitserreger immun. Dies klappt bei vielen viralen Erkrankungen wie Masern, Röteln oder Mumps und kann auch für Impfungen (aktive Immunisierung) genutzt werden.
Viren – Vorbeugung und Behandlung
Bei einer Impfung werden abgeschwächte oder funktionsunfähige Erreger oder Teile davon verwendet und dem Körper zugeführt. Der Körper reagiert mit einer Immunreaktion bildet Gedächtniszellen und ist dann häufig über Jahre hinweg bei einem tatsächlichen Kontakt mit dem Krankheitserreger geschützt. Alle bisher beschriebenen Prozesse brauchen Zeit. So dauert es etwa 1 bis 2 Wochen ehe Antikörper gebildet werden. Dem sich exorbitant vermehrenden Virus steht eine Immunantwort gegenüber, die erst anlaufen muss und zu guter Letzt hoffentlich die Oberhand gewinnt.
Eine andere Möglichkeit der Einflussnahme bei einem nicht geimpften Patienten besteht in der Verabreichung spezifischer Antikörper (Immunglobuline). Man spricht dann von passiver Immunisierung. Die Antikörper können entweder aus dem Blut Infizierter gewonnen oder besser, aber zunächst zeit- und kostenaufwendig, künstlich (gentechnisch) hergestellt werden. Nachteilig ist, dass sie in ausreichender Menge zugeführt werden müssen und die dadurch hervorgerufene Immunität meist nur wenige Monate anhält.
Eine weitere Möglichkeit virale Infektionen zu behandeln, besteht in der Verabreichung antiviraler Wirkstoffe, sogenannter Virostatika. Sie hemmen die Vermehrung mancher Viren. Dabei werden zwei Ziele verfolgt: Entweder verhindern Virostatika das Eindringen des Virus in die Zelle bzw. das Verlassen neuer Partikel aus der Zelle, oder sie greifen derart in den Zellstoffwechsel ein, dass die Vermehrung des Virus eingeschränkt wird. Bei alledem sollten die Mittel so wenig wie möglich auf den normalen Zellstoffwechsel einwirken und eine geringstmögliche Beeinträchtigung des Gesamtorganismus mit sich bringen. Da beides nur schwer zu vereinbaren ist, haben Virostatika oft beträchtliche Nebenwirkungen. Des Weiteren besteht das Problem der Resistenzbildung, wodurch die Wirkstoffe häufig nach kurzer Zeit wirkungslos werden.
Pilze für ein starkes Immunsystem
Wie insbesondere der Abschnitt „Die natürliche Immunantwort des Körpers auf eine virale Infektion“ gezeigt hat, spielt das Immunsystem eine maßgebliche Rolle bei der Abwehr von Viren. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, wie wir das Immunsystem bei seiner lebenswichtigen Arbeit stärken und unterstützen können. Seltsamerweise werden zwar derzeit allenthalben Risikofaktoren, wie Vorerkrankungen und hohes Alter aufgeführt, aber niemand proklamiert die grundsätzliche Bedeutung, die in der Pflege und Unterstützung des Immunsystems liegt.
Zuallererst sind dabei natürlich eine gesunde, ausgewogene Ernährung, bei der auch Pilze ein wichtiger Bestandteil sind, mit frischen, wenig verarbeiteten Lebensmitteln und ausreichend Schlaf und Entspannungsphasen zu nennen, des Weiteren moderate Bewegung (Sport) an der frischen Luft. Die Zufuhr von Giftstoffen sollte genau so weit als möglich minimiert werden, wie andauernder Stress, der zu einer Unterdrückung des Immunsystems führt. Inzwischen mehren sich die Hinweise, dass darüber hinaus eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen (C und D) und Mineralstoffen (Zink) eine Rolle bei der Infektionsabwehr spielt.
Die Natur hat uns aber auch eine ganze Reihe von Pilzen, Pflanzen, wie Sonnenhut und Johanniskraut und insbesondere Vitalpilze zur Seite gestellt, die unser Immunsystem bei seiner Arbeit (auch vorbeugend) unterstützen. Praktisch alle Pilze und Vitalpilze gehen in Wechselwirkung mit unserem Immunsystem. Verantwortlich dafür sind insbesondere, die in den Pilzen und Vitalpilzen vorkommenden speziellen Polysaccharide (ß-D-Glucane) und Abbauprodukte des in den Pilzzellwänden enthaltenen Chitins.
Diese Verbindungen beeinflussen eine ganze Reihe von Immunzellen, indem sie eine milde Immunreaktion auslösen. Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die Vitalpilze Schmetterlingstramete (Coriolus), Glänzender Lackporling (Reishi), Klapperschwamm (Maitake), Mandelpilz (ABM), Shiitake Pilze und Cordyceps. Diese Pilze können als Vitalpilze Pulver oder Extrakt eingenommen werden, wobei auch Kombinationen dieser Pilze sinnvoll sind.
Da dies den Rahmen dieses Vitalpilze-Blogs sprengen würde, verweise ich sie für genauere Informationen zur praktischen Anwendung von Vitalpilzen bei Erkrankungen an einen ausgebildeten Mykotherapeuten, der sich auf die Behandlung mit Pilzen – Mykotherapie spezialisiert hat.
Hilfe finden sie aber unter anderem auch in dem Vitalpilze-Buch „Gesund mit Heilpilzen“ der beiden Autoren Philip Rebensburg und Dr. med. A Kapl – erschienen 2020 im Riva-Verlag. Wer noch tiefer in das Thema Heilpilze und Vitalpilze einsteigen und sich außerdem mit zugrunde liegenden wissenschaftlichen Publikationen über Pilze befassen möchte, sei auf mein (Jürgen Guthmann) Vitalpilze-Buch „Heilende Pilze – die wichtigsten Arten der Welt im Portrait“ erschienen 2016 im Quelle & Meyer Verlag verwiesen.
Seit mehr als 30 Jahren faszinieren mich Pilze. Sie sind die großen Recycler im Kreislauf der Natur und spielen als Symbiosepartner, Parasiten oder Krankheitserreger eine herausragende Rolle. Sie besitzen köstliche Aromen und bilden eine Vielzahl interessanter chemischer Verbindungen und Giftstoffe. Die Menschen nutzen die Pilze selbst oder ihre Stoffwechselprodukte auch als Heilmittel seit Urzeiten. Die Jagd nach Pilzen ist ein uns allen mehr oder weniger vertrautes archetypisches Erbe. Jeder der es einmal versucht hat und fündig wurde, kann mich verstehen.