Maitake – die tanzende Henne im Wald
Maitake – die Henne der Wälder
Maitake (Grifola frondosa) ist ein Vitalpilz aus der Gattung der Porlinge. Ein gebräuchlicher Name ist „Henne der Wälder“ weil der Fruchtkörper an das flauschige Gefieder einer Henne erinnert. Der japanische Name bedeutet „der Tanzende Pilz“, und geht auf die Legende zurück, in der eine Gruppe von buddhistischen Waldarbeitern diesen Pilz nach einem langen Tag fanden und spontan in Freudentänze ausbrachen, da der Pilz ein so nahrhaftes und vorzügliches Abendessen versprach.
Obwohl viele Porlinge wie der Reishi oder der Zunderschwamm verholzen und nicht essbar sind, gehört der Maitake zu den vorzüglichen Speisepilzen und wird nicht nur wegen der Vitalpilze Heilwirkung seiner Inhaltstoffe gesucht und verzehrt sondern auch wegen der Geschmacksstoffe und seinem Nährwert.
Der Maitkae enthält L-Glutamat, ein natürlicher Geschmacksverstärker, der für den „5.Geschmack“ verantwortlich ist, das Umami. Lange Zeit wurden Pilze wegen Ihren hohen Wassergehalts als Nährstoffarm angesehen. Aber wie auch Getreide sollten Pilze nach Ihrem Trockengewicht beurteilt werden. So enthält der Pilz 60 % Kohlenhydrate und 25% Protein.
Die Fruchtkörper dieses Vitalpilzes werden bis zu 25 Kilo schwer und finden sich hauptsächlich am Boden in unmittelbarer Nähe zu Eichen- und Ulmenstämmen. Der Maitake ernährt sich von den absterbenden Wurzeln dieser alternden Bäume.
Medizinische Aspekte
Der Maitake kann das Glucosegehalt im Blut regulieren und somit der Diabetes Typ 2 vorbeugen (Kubo et al., 1994; Konno et al., 2001; Preuss et al., 2007; Lo et al., 2008)
Diabetes ist eine der teuersten Zivilisationskrankheiten in der westlichen Welt und verantwortlich für eine Vielzahl von damit zusammenhängenden Krankheiten, wie Nierenschäden oder Mononeuropathia.
Zudem kann eine Insulin Resistenz zu akuter Unfruchtbarkeit bei Frauen führen. Auch hier gibt es eine kleine aber statistisch signifikante Studie aus Japan, die zeigen konnte, dass die Einnahme von Maitake den Eisprung verstärken konnte, indem die Insulin-Glukose Rückkopplung durch den Pilz normalisiert wurde. Das macht auch verständlich, warum ein alter italienischer Name des Pilzes „la signorina“ ist, was unverheiratet Frau bedeutet.
Aber Maitake wird auch bei noch lebensbedrohlicheren Krankheiten zur Therapie verwendet. So berichten eine Reihe von Forschergruppen, dass Maitake die Apoptosis, d.h. den programmierten Zelltod, von Krebszellen induzieren kann. Generell wird das Immunsystem wie bei anderen Vitalpilzen auch grundsätzlich gestärkt.
Weitere Anwendungen vom Vitalpilz Maitake und anderen Heilpilzen finden sie hier.
Seit mehr als 30 Jahren faszinieren mich Pilze. Sie sind die großen Recycler im Kreislauf der Natur und spielen als Symbiosepartner, Parasiten oder Krankheitserreger eine herausragende Rolle. Sie besitzen köstliche Aromen und bilden eine Vielzahl interessanter chemischer Verbindungen und Giftstoffe. Die Menschen nutzen die Pilze selbst oder ihre Stoffwechselprodukte auch als Heilmittel seit Urzeiten. Die Jagd nach Pilzen ist ein uns allen mehr oder weniger vertrautes archetypisches Erbe. Jeder der es einmal versucht hat und fündig wurde, kann mich verstehen.