Auricularia

Auricularia – der Vitalpilz mit den vielen Namen

Auricularia, Wolkenohrpilz, Mu-Err

Der vollständige lateinische Name dieses Pilzes ist Auricularia polytricha. Aber auch eine ganze Reihe weiterer Namen ist sehr gebräuchlich. So wird der Auricularia im Chinesischen Mu-Err Pilz genannt. Angelehnt an die häufigste Fundstelle des Pilzes wird oft auch der Name Holunderpilz verwendet. Der Wuchs auf dem Stamm von Holundersträuchern hat auch zu einer weiteren Namensgebung geführt. So wurde nach der christlichen Legende Judas, der Verräter von Jesus Christus, an einem Holunderbaum aufgehängt.

Diese Tatsache und die zusätzliche Form des Vitalpilzes Auricularia, welche an eine Ohrmuschel erinnert, haben zu der etwas makaberen Bezeichnung als Judasohr geführt. Auch Ohrlappenpilz oder Wolkenohrpilz sind Bezeichnungen für diesen Pilz. Bei Regen saugt sich der Fruchtkörper mit Wasser voll und vergrößert sein Volumen um ein Vielfaches.

Kulinarische Verwendung

Die verschiedenen Namen spiegeln auch das zahlreiche Vorkommen dieses Vitalpilzes wieder. So wächst er nahezu in ganz Europa. Aber auch in der chinesischen Küche ist dieser Pilz sehr häufig anzutreffen. Grund hierfür ist zum einen der neutrale Geschmack, wodurch der Pilz  den Geschmack der Beilagen annimmt und leicht zu einer Vielzahl von Gerichten passt. Aber auch die Inhaltsstoffe des Pilzes machen den Pilz zu einer Zutat, welche kaum aus der chinesischen Küche wegzudenken ist. Der Vitalpilz Judasohr weist neben hochwertigem pflanzlichen Eiweiß – der Anteil von 14,4 Prozent ist für Pilze sehr hoch – das Vitamin B1 sowie die Mineralien Magnesium, Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor, Silizium und Beta-Carotin auf. Nachgewiesen wurden zudem diverse Zuckerverbindungen und saure Heteroglykane, die ausgezeichnete medizinische Wirkstoffe sind.

Medizinische Verwendung des Mu-Err

Mu-Err aufgenommen und Veröffentlichung genehmigt durch Dr. Rita Lüder

Mu Er aufgenommen durch Dr. Rita Lüder

Herzinfarkte und Thrombosen sind auch wegen dem regelmäßigem Verzehr dieses Pilzes deutlich seltener in ostasiatischen Ländern. So hat der Vitalpilz eine nachgewiesene cholesterinregulierende Wirkung und findet daher Anwendung bei der Mykotherapie. Auch Inhaltsstoffe, welche die Blutgerinnung hemmen und somit bei Prävention von Thrombosen hilfreich sind, wurden bereits in den 70er Jahren nachgewiesen. Eine Verwendung dieses Vitalpilzes bei langen Flugreisen ist deshalb beispielsweise sehr ratsam. Bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten  sollte das Judasohr dementsprechend nicht eingesetzt werden oder auf jeden Fall der behandelnde Arzt konsultiert werden.

Weitere Anwendungsgebiete dieses Vitalpilzes sind:

  • Krampfadern
  • Arterienverkalkung, Durchblutungsstörungen
  • Blutüberfettung, überhöhter Cholesterinspiegel
  • Blutdruckkrankheiten (Pilz wirkt blutdruckregulierend)
  • Hämorrhoiden
  • Tinnitus
  • Migräne
  • Abwehr-, Immunschwäche
  • Gefühllosigkeit
  • Infektionen
  • Allergien
  • Übergewicht
  • Herzkranzgefäßverengung

Grundsätzlich sind bei diesem Vitalpilz, wie bei allen anderen Vitalpilzen auch, Nebenwirkungen nicht bekannt.  Überdosierungen sind ebenfalls so gut wie ausgeschlossen, wodurch Mengenberechnungen bei der Einnahme wegfallen.